Sehnenschäden beim Pferd – Ursachen, Behandlung und Vorbeugung
- sabinelagies
- 20. Juni
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 15. Juli
Sehnen und Bänder sind ein zentraler Bestandteil des Bewegungsapparats beim Pferd. Doch durch Überlastung oder Verletzungen können Sehnenschäden entstehen, die eine lange Heilungszeit erfordern oder gar zur Unreitbarkeit des Pferdes führen. In diesem Artikel erfährst Du, wie Sehnenschäden entstehen, woran du sie erkennst und was du für eine optimale Heilung und Vorbeugung tun kannst.

Was sind Sehnen und wofür braucht das Pferd sie?
Sehnen verbinden Muskeln mit Knochen und übertragen Muskelkraft auf das Skelett – sie machen Bewegung überhaupt erst möglich. Die wichtigsten Sehnen am Pferdebein sind die oberflächliche und tiefe Beugesehne sowie die Fesselträger. Sehnen bestehen aus dichten Faserbündeln und sind nur schlecht durchblutet, was ihre Regeneration erschwert.
Warnzeichen: Wenn Sehnen dick und warm werden
Eine Schwellung an der Sehne ist meist das erste Anzeichen für einen Sehnenschaden. Wird eine Sehne zu stark gedehnt, können Fasern reißen, Gewebeflüssigkeit austreten und Entzündungen entstehen.
Typische Symptome sind:
Verdickte Sehne
Wärme im betroffenen Bereich
Pulsierende Arterie
Leichte bis starke Lahmheit
Ursachen für Sehnenschäden
Sehnenschäden entstehen häufig durch:
Überbelastung
Ungünstige Bewegungen, z. B. nach einem Sprung
Ermüdung der Muskulatur bzw. nicht ausreichend trainierte Muskulatur
Ungleichmäßiges Training
Ein besonderes Risiko besteht im Aufbautraining: Während sich Muskeln schnell anpassen, brauchen Sehnen deutlich länger.
Behandlung: So heilt die Pferdesehne richtig
Sofortmaßnahmen:
Kühlen: In den ersten 48 Stunden reduziert Kühlung Schwellung und Gewebeschäden.
Ruhe: Auch bei leichten Überdehnungen sind mindestens fünf Tage Pause nötig.
Weitere Maßnahmen:
Nach zwei bis drei Tagen kann mit Wärmeanwendungen begonnen werden.
Schonende Bewegung fördert die Heilung – ideal auf hartem, ebenem Boden.
Keine engen Wendungen oder tiefer Boden!
Über die Fütterung kann man weder für stabile Sehnen sorgen, noch die Heilung beschleunigen, vorausgesetzt, das Pferd wird in der täglichen Ration bedarfsgerecht mit allen Nährstoffen versorgt.
Heilungschancen und Rehabilitationsdauer
Die Heilungschancen hängen vom Ausmaß des Schadens ab:
Leichte Überdehnungen: gute Prognose, Heilung in wenigen Wochen
Schwere Sehnenrisse: langwieriger Verlauf mit bis zu 12 Monaten Schonung
Wichtig: Narbengewebe ersetzt nie vollständig die ursprüngliche Elastizität – betroffene Pferde bleiben anfälliger für erneute Verletzungen und benötigen ein sehr sorgfältiges Training.
Sehnenschäden vorbeugen – so geht’s
Immer gut aufwärmen – "Kaltstarts" vermeiden!
Training alters- und leistungsangepasst gestalten (Sehnen brauchen etwa 6 Monate, um sich an eine Belastung anzupassen)
Rechtzeitig aufhören, wenn das Pferd müde oder unkonzentriert wird
Regelmäßige Kontrolle der Sehnen, vor allem nach Belastung
Schon bei ersten Anzeichen wie Wärme oder Schwellung sollte gehandelt werden – das beugt langfristigen Schäden vor.
Die beste Prävention vor Sehnenschäden ist korrektes Training!
Mit Achtsamkeit, gezieltem Training und schneller Reaktion auf Warnzeichen lassen sich viele Sehnenschäden vermeiden oder gut auskurieren. So bleibt dein Pferd gesund und leistungsfähig.


