Die Skala der Ausbildung – Dein roter Faden beim Reiten
- sabinelagies
- 20. Juni
- 2 Min. Lesezeit
Verstehen, anwenden, zurückkehren – warum die klassische Ausbildungsskala so wichtig ist.
Wer reitet, hat sie vielleicht schon mal gehört – die „Skala der Ausbildung“. Für manche ist sie ein theoretisches Konstrukt aus dem Reitabzeichen-Unterricht, für andere eine echte Anleitung zu harmonischer, gymnastizierender Pferdearbeit. Dabei ist sie vor allem eins: eine Art Kompass, der hilft, das Pferd gesunderhaltend, systematisch und verständlich auszubilden – Schritt für Schritt.

Was ist die Skala der Ausbildung?
Die Skala der Ausbildung stammt aus der klassischen Reitlehre (u.a. FN und deutsche Kavallerietradition) und beschreibt sechs aufeinander aufbauende Ausbildungsziele in der Arbeit mit dem Pferd. Sie gilt disziplinübergreifend – für Dressur, Springen, Gelände und Freizeitreiten.
Die sechs Punkte lauten:
Takt
Losgelassenheit
Anlehnung
Schwung
Geraderichten
Versammlung
Jeder dieser Punkte baut auf dem vorherigen auf – aber alle wirken auch aufeinander zurück. Sie sind kein starres Treppenhaus, sondern eher eine dynamische Spirale. Man durchläuft sie immer wieder – auf höherem Niveau – und kehrt bei Problemen zur Basis zurück. Ohne Takt und Losgelassenheit kein (gutes) Reiten!
Was bewirkt die Skala?
Die Skala dient nicht nur der Leistungssteigerung, sondern vor allem der Gesunderhaltung des Pferdes. Sie fördert:
Körperliche Balance
Gleichmäßige Muskulatur
Mentale Ausgeglichenheit
Kommunikation zwischen Reiter und Pferd
Wer mit der Skala arbeitet, stellt sicher, dass sein Pferd nicht nur „funktioniert“, sondern sich wohlfühlt, mitarbeitet und lange gesund bleibt.
Wie arbeitet man mit der Skala?
Die Skala ist kein Prüfplan, sondern ein Werkzeug für den Alltag. In jeder Reiteinheit, bei jeder neuen Lektion und in jeder Phase der Ausbildung kannst (und solltest!) Du Dich fragen:
Geht das Pferd im Takt?
Ist es losgelassen und schwingt?
Nimmt es die Anlehnung weich an?
Kommt der Schwung von hinten?
Bleibt es gerade auf gebogenen Linien?
Trägt es sich selbst – oder fällt es auf die Vorhand?
Je nach Antwort weißt Du: Bin ich auf dem richtigen Weg – oder muss ich zurück zur Basis?
Die wichtigste Erkenntnis: Man muss oft zurück zum Anfang
Die Skala ist kein Einbahnstraße.Wenn in der Versammlung plötzlich die Hinterhand nicht mehr trägt, liegt das Problem vielleicht nicht bei der Lektion – sondern bei fehlender Losgelassenheit oder Taktverlust. In diesem Fall gilt:
🡄 Zurück zu Takt und Losgelassenheit.
Und das ist kein Rückschritt, sondern gute, pferdegerechte Arbeit.
Die Skala der Ausbildung ist keine starre, statische Leiter, sondern eher eine (endlose) Spirale: Man durchläuft sie immer wieder – pro Pferd, pro Reiteinheit, pro Lektion – und kehrt bei Problemen zur Basis zurück.
Fazit: Die Skala ist Dein Navi im Reiten
Die Ausbildungsskala ist kein Mythos, sondern ein bewährtes System, das Dir hilft, Dein Pferd fair, sinnvoll und gesund zu arbeiten. Wer sie wirklich versteht und anwendet, erkennt schneller, wo das Problem liegt – und wie man es löst.
Sie ist das Rückgrat jeder guten Reiteinheit – und der beste Weg zu einem motivierten, ausbalancierten, leistungsbereiten Pferd.


